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M E N TA L E G E S U N D H E I T und vor allem: Zuhören. „Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Emotion. Oft ist es nicht allein die Angst, sondern Trauer oder Wut darüber, dass es auf der Welt so weit gekommen ist. Diese Gefühle wollen etwas anderes. Es geht dann nicht darum, wie ich mich schützen, sondern wie ich das Thema verarbeiten kann, um es auch wieder loszulassen, beispielsweise durch das Malen eines Bildes, oder wie ich mich aktiv einsetzen kann, etwa indem ich an einer Demo teilnehme oder Spenden sammle.“ Die Chance in der Krise Wir können die Generation Z als verletzte Generation betiteln, als Generation der Krisen. Sehen wir uns jedoch die Nach- frage nach mentalen Online-Gesundheitsangeboten wie der (U25)-Aktion zur Suizidprävention „Du bist mir wichtig“ der Caritas an, die auf TikTok und Instagram rund zehn Millionen erreichte, so sehen wir noch etwas anderes. Auch Angebote wie Mood Tracker Apps, mit denen man seine Stimmung im Blick behält, oder auf Rezept erhältliche digitale GesundE ine gr oße A us wahl heitsanwendungen, wie der di gi tale r Gesun dhei tsHelloBetter-Kurs Stress und he lf er auf Re ze pt fi Burn-out, zeigen: In der Krise Sie unte r di ga.b nden fa rm.de liegt auch eine Chance für ein neues Selbstverständnis mentaler Gesundheit. HIGH FIVE Der sprichwörtliche Apfel am Tag für unser mentales Immunsystem: die Fünf-Finger-Übung von Psychologe René Träder als Start in den Morgen oder zum Ausklang am Abend. DER DAUMEN steht morgens für die Fragen: Worauf freue ich mich heute? Was kann ich dafür tun, damit das ein schöner Tag wird? Und abends: Was war heute schön? Für welche Begegnung, welchen Gedanken bin ich dankbar? Das kann auch ein Streit sein, der endlich ausgesprochen ist. DER ZEIGEFINGER steht für die Frage: Was will ich heute tun? Welches Motto hat mein Tag? Und mit welchen Entscheidungen kann ich meinen Zielen ein Stück näher kommen? Abends fragen Sie sich: In welche Richtung bin ich heute gegangen und was kann ich für morgen mitnehmen? DER MITTELFINGER steht für Motivation. Morgens können Sie sich fragen, wie es um Ihre Energie steht. Wofür haben Sie Kraft, wofür nicht und lässt sie sich vielleicht noch etwas wachkitzeln? Abends schauen Sie sich Ihr Energielevel an: Ist es ganz unten oder habe ich heute auch etwas zurückbekommen für das, was ich gegeben habe? Habe ich ja gesagt, obwohl ich innerlich ein klares Nein gefühlt habe? Wie kann es mir beim nächsten Mal besser gelingen, das zu sagen, was ich möchte? DER KLEINE FINGER steht für unseren Körper. Wie geht es ihm? Wo zwickt und zwackt es? Brauche ich jetzt eine Tasse Kaffee oder höre ich lieber eine CD, meditiere oder gehe joggen? Abends können Sie sich fragen: Wie ging es meinem Körper im Laufe des Tages? Welche Bedürfnisse hatte er, was würde ihm jetzt guttun? Vielleicht mal um 20 Uhr ins Bett zu gehen, statt einen Wein aufzumachen und die nächste Serienfolge anzusehen? Falls noch Zeit ist oder vielleicht auch zum Wochenabschluss nehmen Sie Ihre Handfläche dazu und fragen sich: Welche Themen habe ich heute behandelt und die Tage davor? Gibt es eines, das mich nicht loslässt? Und wie kann ich es bearbeiten, damit es mich grundsätzlich nicht mehr stört? Streichen Sie danach über Ihren Handrücken und fragen Sie sich, welche Emotionen heute im Vordergrund standen: Neugier oder Langeweile vielleicht. Und welche davon in der gesamten Woche über die Hauptrolle spielten? DER RINGFINGER steht für Ruhe. Gibt es heute einen stillen Moment, in dem ich ganz bei mir sein kann, einen Spaziergang im Wald mit meinem Hund, eine Meditation oder bewusstes Kochen? Abends können Sie sich fragen: Gab es einen Moment, der nur mir gehört hat? Wenn nicht, wo hätte es ihn geben können? Beispielsweise auf dem Heimweg in Bus oder Bahn, als ich nur auf mein Handy geschaut habe? 62 alverde J u l i 2 0 2 2 BUCH-TIPP René Träder: Das Leben so: nein! Ich so: doch!, Ullstein Taschenbuch Verlag, 336 Seiten, 10,99 Euro
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