Die Abfrage muss zwischen 2 und 50 Zeichen lang sein
Anzeige
Anzeige

Aktueller Prospekt Rossmann - Gültig von 01.10 bis 31.10 - Seitenzahl 18

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Prospekt Rossmann 01.10.2022 - 31.10.2022
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Produkte im Prospekt

GESELLSCHAFT / FEHLER WAS DENN NUN? Mal hü, mal hott. Dabei ist klare Kommunikation ein wichtiges Merkmal positiver Fehlerkultur meisten - auch ohne dass jemand mit dem Finger dar- auf zeigt. Doch wenn es uns gelingt, aus ihnen zu ler- nen, sind sie fast kostbar: Sie erhalten einen Sinn. Eine Erkenntnis, die schon Friedrich der Große hatte. Der preußische Monarch führte angeblich ein Tagebuch, in das er alle strategischen Fehlentscheidungen eintrug, um sie nicht zu wiederholen. Was genau ist eigentlich ein Fehler? In der Wissenschaft wird ein Fehler als die „Abwei- chung des Ist-Zustandes vom Soll-Zustand“ bezeichnet, wobei der Soll-Zustand vorher definiert sein muss. Prof. Dr. Olaf Morgenroth, Sozialpsychologe an der Medical School Hamburg, stimmt dem zu: „Zunächst ist das eine ganz neutrale Beschreibung: Ein Fehler ist die Abweichung vom erwarteten Verhalten. In der Ma- thematik ist ein Fehler leicht auszumachen und kann sachlich begründet werden. Im sozialen Bereich ist 18 eentaur OKTOBER_22 das etwas anderes. Da hängt das erwartete Verhalten vom Kontext ab, also einer bestimmten Norm“, sagt er. Und genau darin liegt häufig das Problem oder die Hürde. Eine falsche Matheaufgabe zu akzeptieren und sie zu korrigieren ist relativ leicht - gegen eine Norm zu verstoßen und dies einzugestehen, erfordert dage- gen Mut, Rückgrat und Selbstbewusstsein. Denn in unserer Leistungsgesellschaft werden Fehler noch im- mer häufig als Makel angesehen. Zu groß ist entspre- chend die Angst vor Konsequenzen. Davor, ausgelacht, ausgeschlossen, „bestraft“ oder für dumm gehalten zu werden. „Es ist meist so, dass unsere Leistungen be- wertet und damit an unsere Person geknüpft werden. Dadurch bekommen Bewertungen einen diagnosti- schen Wert. Die Kunst besteht darin, den Erfolg nicht an den Selbstwert zu knüpfen. Man kann versagen, ohne ein Versager zu sein“, sagt Olaf Morgenroth. Besonders schwer dürfte das all jenen fallen, die zur „Selbstzerfleischung“ neigen und sich für jedes

Aktuelle Prospekte und Angebote

Anzeige
GESELLSCHAFT / FEHLER WAS DENN NUN? Mal hü, mal hott. Dabei ist klare Kommunikation ein wichtiges Merkmal positiver Fehlerkultur meisten - auch ohne dass jemand mit dem Finger dar- auf zeigt. Doch wenn es uns gelingt, aus ihnen zu ler- nen, sind sie fast kostbar: Sie erhalten einen Sinn. Eine Erkenntnis, die schon Friedrich der Große hatte. Der preußische Monarch führte angeblich ein Tagebuch, in das er alle strategischen Fehlentscheidungen eintrug, um sie nicht zu wiederholen. Was genau ist eigentlich ein Fehler? In der Wissenschaft wird ein Fehler als die „Abwei- chung des Ist-Zustandes vom Soll-Zustand“ bezeichnet, wobei der Soll-Zustand vorher definiert sein muss. Prof. Dr. Olaf Morgenroth, Sozialpsychologe an der Medical School Hamburg, stimmt dem zu: „Zunächst ist das eine ganz neutrale Beschreibung: Ein Fehler ist die Abweichung vom erwarteten Verhalten. In der Ma- thematik ist ein Fehler leicht auszumachen und kann sachlich begründet werden. Im sozialen Bereich ist 18 eentaur OKTOBER_22 das etwas anderes. Da hängt das erwartete Verhalten vom Kontext ab, also einer bestimmten Norm“, sagt er. Und genau darin liegt häufig das Problem oder die Hürde. Eine falsche Matheaufgabe zu akzeptieren und sie zu korrigieren ist relativ leicht - gegen eine Norm zu verstoßen und dies einzugestehen, erfordert dage- gen Mut, Rückgrat und Selbstbewusstsein. Denn in unserer Leistungsgesellschaft werden Fehler noch im- mer häufig als Makel angesehen. Zu groß ist entspre- chend die Angst vor Konsequenzen. Davor, ausgelacht, ausgeschlossen, „bestraft“ oder für dumm gehalten zu werden. „Es ist meist so, dass unsere Leistungen be- wertet und damit an unsere Person geknüpft werden. Dadurch bekommen Bewertungen einen diagnosti- schen Wert. Die Kunst besteht darin, den Erfolg nicht an den Selbstwert zu knüpfen. Man kann versagen, ohne ein Versager zu sein“, sagt Olaf Morgenroth. Besonders schwer dürfte das all jenen fallen, die zur „Selbstzerfleischung“ neigen und sich für jedes
Anzeige
Anzeige

Wenn Sie auf dieser Website weitersurfen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.

Name Details