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ÖKOLOGISCHE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT Für den Zusammenhalt unserer Gesell- schaft setzen sich auch die rund 30 Mil- lionen ehrenamtlich engagierten Bür- gerinnen und Bürger ein. Wie wichtig ist das ehrenamtliche Engagement in Krisenzeiten? Es ist eines der größten Pfunde dieses Landes, so viele ehrenamtlich Engagierte zu haben. Sie halten die Gesellschaft am Laufen und können auch in dieser e großen Einfluss nehmen. Sei esin Sport- oder Schwimmhallen oder im Ver- einsheim - in all den Einrichtungen, in denen engagierte Bürgerinnen und Bürger aktiv sind, können sie tätig werden, Mut machen und zum Energiesparen aufrufen. Indem wir Energie sparen, schützen wir auch das Klima. Die Verzichtsfor- derungen für den Klimaschutz an die Gesellschaft waren in der Vergangenheit wenig erfolgreich. Wie kann sich das in Zukunft ändern? Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch sagte: „Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumi- schen.“ Das vergessen wir manchmal. In einer Demokratie kann jeder mitent scheiden, nicht nur bei der Wahl, son. dern zum Beispiel auch über sein Kon- sumverhalten. Darüber müssen wir uns als Gesellschaft bewusst werden. In der Rolle des Konsumenten hat jeder Ein zelne einen sehr großen Einfluss aufden Gang der Dinge. Indem jeder bewusster einkauft, sich gut informiert, kann er die Zukunft mitgestalten und dann wird auch klar, da in erster Linie nicht um Verzicht geht. 2) Neben dem Klimaschutz haben wir jetzt noch ein zusätzliches Argument, unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden - unsere Versorgungssicherheit.“ Zum Interview empfing und Kretschmann dm- -Pressesprecher Herbert Arthen und alverde- l b: Jana Kunz im Was ist für Sie in der aktuellen Situation wichtiger: die Versorgungssicherheit ‚oder der Schutz unseres Klimas? Die Versorgungssicherheit muss gewähr- leistet sein. Deshalb müssen jetzt kurzfris- tige Lösungen her. Gleichzeitig müssen wir alles daransetzen, den Ausbau der erneu- erbaren Energien weiter voranzutreiben, um uns unabhängig von fossilen Brenn- stoffen zu machen. Wir leben in einer hoch vernetzten Welt. Auf lange Sicht müssen wir jedoch unabhängiger werden und auf unsere Innovationskraft setzen. Klar ist: Wir können die Welt alleine nicht retten, wenn wir in Deutschland klimaneutral werden. Dafür ist unser Anteil an den weltweiten Emissionen viel zu gering. Doch wir können ein Vorbild sein. Unsere Aufgabe mus: sein, ein Wirtschafts modell zu kreieren, das kopierbar ist. Stichwort erneuerbare Energien: In eini- ‚gen Teilen Deutschlands, unter anderem in Süddeutschland, ist der Ausbau von Windparks nur langsam vorangeschrit- ten. Wie kann der Ausbau in Zukunft schneller gelingen? Wir sind in Deutschland völlig über. bürokratisiert. Derzeit dauert es sieben Jahre vom Antrag bis zum Bau, bis ein Windpark steht. Die Planungs- und Genehmigungszeiten müssen wir dras- tisch reduzieren, gleichzeitig aber auch die Bürgerinnen und Bürger besser alverde November 2022 ium in beteiligen - etwa über Bürgerenergie- projekte - und sie so von der Energie wende überzeugen. Aus Krisen ergeben sich immer auch Chancen. Welche sehen Sie in der Ener- giekrise? Die aktuelle Situation könnte dazu beitra gen, dass ein Ruck durch die Gesellschaft geht und Bürgerinnen und Bürger die Energiewende und den Ausbau von Wind- parks mehr befürworten. Denn neben dem Klimaschutz haben wir jetzt noch ein zusätzliches Argument, unabhängiger zu werden - unsere Versorgun, herheit. Jede Krise bietet uns aber auch immer die Chance, als Gesellschaft zu wachsen und zu lernen. Es hat keinen Sinn, mit Krisen zu hadern. Man muss sich ihnen stellen. Auch die Klimakrise hält Unvorherseh bares bereit. Umso wichtiger ist es, dass wir uns mental darauf vorbereiten. Haben wir eine Krise bewältigt, können wir mit der nächsten besser umgehen. le WEB-TIPP Mehr Infos zur Energiesparkampagne des Landes Baden-Württernberg gibt es unter: cleverländ.de 67
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