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Unvergessliche Stimmung: Die Sterne funkeln am Himmel, und die selbst gebauten Iglus [EHE TFRER: erreichen konnten.“ Einer der Teilnehmer und er selbst hät- ten noch nach einer Stelle mit Handyempfang gesucht, um die Bergrettungzu kontaktieren. „Als wir zurückkamen, war kein Platz mehr in der Schneehöhle. Um warm zu bleiben und die Nacht zu überstehen, liefen wir stundenlang einen Hang hinauf und hinab.“ Stumm löffele ich mehrere Teller Suppe und höre weiteren düsteren Geschichten zu: von erfrorenen Wan- dergruppen und schneeblinden Guides. Kurz nach zehn verabschiede ich mich und klettere ins Iglu. Bald darauf kommen auch die anderen in die nicht gerade warme, aber immerhin Plusgrade vorweisende Stube. Christoph dage- ‚gen wird heute Nacht draußen schlafen, bei zweistelligen Minustemperaturen. Dazu reicht ihm die Ausrüstung, die ich jetzt vor mir ausbreite: Gummiunterlage, eine aufblasbare, sieben Zenti- meter dicke Isomatte, ein wasserdichter Biwaksack und ein warmer Winterschlafsack, der bis minus fünfzehn Grad kuscheligen Komfort verspricht. In den soll, hat Christoph empfohlen, auch das, was wir am nächsten Tag anziehen wollen - damit die Sachen morgens nicht gefroren sind. Also alles reingestopft, selbst die noch nasse Skiunterwä- sche. Die Müdigkeit kommt schnell, der Schlaf auch. www.bauhaus.info 2 UHR EISKALTER SCHAUER Irgendwann weckt mich bittere Kälte. Unter meiner Nase hat sich mein ganz persönlicher Permafrost gebildet, ich friere bis auf die Knochen. Gut, dass meine Kleidung im Schlafsack steckt. Wie ein Schlangenmensch winde ich mich in eine zweite Hose, verrenke mich, um in einen weiteren Pullover zu kommen, und bin erstaunt, dass die nasse Skiunterwäsche tatsächlich im Schlafsack trocken geworden ist. Froh über die geglückte Ankleidung stoße ich mich dann doch noch an der eisigen Decke. Eis rieselt herunter, ein kleiner Fluch, der meine Iglugenossen glück- licherweise nicht weckt. Ihr stetiges Atmen wirkt beruhi- gend, irgendwann schlafe ich wieder ein. 7UHR ZURÜCK IN DIE ZIVILISATION Es klingt komisch, aber es ist diese absolute Ruhe, die mich weckt. Leise schlüpfe ich aus meinem Schlafsack, steige in meine Schuhe und krieche - ganz vorsichtig, Sie wissen ja- durch den Tunnel ins Freie. Noch hat es die Sonne nicht über die Gipfel geschafft, doch der Horizont ist bereits strahlend gelb. Nach und nach kommen auch die anderen zum Vorschein, noch ein wenig eingefroren, gleichwohl glücklich und zufrieden, es einmal erlebt zu haben: eine Nacht im Iglu. Gegen halb zehn machen wir uns wieder auf den Rückweg in die Zivilisation. Ich laufe ein paar Schritte, ehe ich anhalte und mich noch einmal umdrehe. Schon fast eins mit der Landschaft liegen sie da, zwei wei- Be Kuppeln, stabile Häuser aus Schnee, von unserer Hand gebaut. Hoffentlich werden sie noch eine Weile stehen blei- ben, bevor sie dahinschmelzen. = Mehr über Christoph Oberhausers Touren auf bewegend.com
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