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ZUHAUSE Holz mit Historie und Patina: Aus diesen Sitzflächen alter Bänke wird eine Tischplatte eist ist der Anfang schmutzig und wenig glamourös. In den hintersten Ecken deutscher Turn- und Schulsporthallen begutachtet Andreas Gröbel seine Ware. Alte Barren, Pau- schenpferde, Bänke, Turn- matten oder Sprossenwände. Oft sind sie in desolatem Zustand: das Holz marode, der Lederbezug spröde und abgegriffen. Unzählige Sportler haben darauf geturnt, geschwitzt, gejubelt, geflucht und den Geräten über die Jahrzehnte eine spezielle Patina verliehen. Aber sie haben ihnen auch eine Geschichte gegeben, eine im wahrsten Sinne des Wortes bewegte Historie. „Für mich ist das Spannende an meinen Werken die Sym- biose aus der Vergangenheit und dem Modernen‘, sagt Gröbel. Und eben jenes Zusammenspiel kreiert er seit nunmehr dreizehn Jahren. So lange ist es mittlerweile her, dass der gelernte Dekorateur und Schlosser seinem alten Berufsleben den Rücken kehrte und sein Unternehmen „Zur schö- nen Linde“ gründete. Seitdem hat er zahllose vom TÜV ausgemusterte Turngeräte aufgekauft, bearbeitet und in ästhetische Möbel verwandelt. Dreizehn Jahre, in denen er Vergangenheit mit Modernem verbunden und viele seiner Ideen realisiert hat: Sitzwürfel aus den cha- rakteristischen blauen Bodenmatten, Hocker aus alten Sprungböcken oder Bänke aus dem Pauschenpferd. Ein Has Desi oder G gegenstand? Das kann jeder für sich selbst entschei- den. Hingucker sind die „Zur schönen Linde‘-Unikate in jedem Fall. „Das hier wird die neue Heimat der Möbel‘, sagt An- dreas Gröbel und zeigt in den Raum. Er steht in einem alten Industriegebäude, einer ehemaligen Seifenfabrik im baden-württembergischen Bruchsal, knapp 20 Kilo- meter nördlich von Karlsruhe. In schwarzen Metallre- galen, die von der Decke hängen, liegen alte Turnpferde. Ihrdunkles Leder bildet einen stimmigen Kontrast zur roten Holzwand dahinter. Böcke stehen im Raum ver- teilt, eine Sprossenleiter lehnt an einer Wand. Industrie- romantik pur. Showroom und Werkstatt werden inden nächsten Wochen hier zusammengeführt. Letztere ist bereits jetzt komplett ausgestattet und im Einsatz. Hier finden sich beispielsweise Kreissäge, Bandsäge, Hobel und iche Regale mit fein sä Werkzeug und Zubehör. „Früher habe ich oft freestyle gearbeitet, häufig auch einfach im Freien. Heute bin ich froh, eine echte Werkstatt zu haben - so kann ich noch akkurater und effizienter arbeiten‘, sagt Gröbel. IMMER AUF DER SUCHE NACH GUTER ROHWARE Upcyecling mit alten Turngeräten - da drängt sich direkt die Frage auf: Haben Sie im Schulsport eigentlich gerne geturnt, Herr Gröbel? „Nein, überhaupt nicht“, antwor- tet der 57-Jährige und lacht. Die markante Ästhetik und die Zeitlosigkeit von Sportgeräten seien ihm erst lange nach seiner Schulzeit bewusst geworden. „Ich bin ein sehr visueller Mensch. Als ich begonnen habe, mich da- mit zu beschäftigen, hatte ich schnell viele Ideen vor Augen, wie man die Geräte bearbeiten könnte, erzählt er. Bereits seine ersten Möbel stießen auf großes > BAUHAUS
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