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THEMENSCHWERPUNKT DACH UND HOLZ Die für den sommerlichen Wärmeschutz maßgebliche DIN 4108-2 sagt zur wirksamen Wärmespeicherfähigkeit: „Wirksam sind nur Bauteilschichten raumseits vor Wärmedämmschichten. Bei Außen- bauteilen wirken sich außen liegende Wärmedämmschichtdicken und innen liegende wärmespeicherfähige Schichten in der Regel auf das sommerliche Raumklima aus.” [8] Spezialisten für die Berechnung des sommerlichen Wärmeschutzes nennen eine wirksame Schicht- dicke von 2 bis 3 cm raumumschließender Bauteile - das entspricht zum Beispiel einer doppellagigen innenseitigen Beplankung aus Rigips-Bauplatten in Verbindung mit einer äußerst geringen Rest- dicke des Dämmstoffs. Die Innenbekleidung hat somit einen deut- lich größeren Anteil an der Wärmespeicherung als die Dämmung. [2] [6] [7] SENAT ERENN Cens.e DER U-WERT MACHT DEN UNTERSCHIED, NICHT DIE ART DES DÄMMSTOFFS Kurzum: Das Wärmespeichervermögen der verschiedenen Dämm- stoffe hat keinen nennenswerten Einfluss auf den sommerlichen Wärmeschutz. Viel wichtiger ist es, mit einer ausreichend effektiven Dämmschicht einen möglichst niedrigen U-Wert (mindestens GEG- Anforderung) zu erreichen. So lässt sich die Hitze möglichst gut vom Innenraum fernhalten. Mit welchem Dämmstoff dieser U-Wert er- reicht wird, ist für den sommerlichen Wärmeschutz nahezu unbe- deutend. [1] [3] [7] Es ist also unerheblich, ob man auf nichtbrenn- bare Mineralwolle, vergleichsweise schwere Holzfaserdämmstoffe oder sonstige Systeme zum Beispiel aus PIR setzt. WIE LÄSST SICH DER SOMMERLICHE WÄRME- SCHUTZ AUSSERDEM OPTIMIEREN? Neben dem U-Wert der Außenbauteile gibt es noch zwei wesentliche Stellschrauben für einen optimalen sommerlichen Wärmeschutz: Die Planung der Fenster [7] und das Nutzerverhalten. Bei der Pla- nung der Fenster lässt sich durch eine Optimierung der Anordnung und Größe einerseits und den Energiedurchlassgrad des Glases und eine gute äußere Verschattung anderseits das Aufheizen der Räume gezielt verringern. Wird der Nutzer zusätzlich noch sensibilisiert, die Fenster tagsüber verschlossen zu halten und den Außenrollladen zu schließen, dafür aber nachts zu lüften, sind die besten Voraus- setzungen für angenehme Innentemperaturen auch im Sommer ge- geben. QUELLEN: 1 Blödt, A: Neuregelung des sommerlichen Wärmeschutzes - Was macht wirklich guten sommerlichen Wärmeschutz aus?; in: Landungsinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks (Hrsg.): Holzbaureport März 2015, S. 9-12. 2 Fischer, H-M., Freymuth, H., Häuptl, P, Homann, M., Jenisch, R., Richter, E., Stohrer, M.: Lehrbuch der Bauphysik: Schall - Wärme - Feuchte - Licht - Brand - Klima, 6. Aufl., Vieweg+Teubner Ver- lag, Wiesbaden, 2008, 3 Frank, T.: Sommerlicher Wärmeschutz von Dachräumen - Analyse der Einflussfaktoren auf das Raumklima, wksb 62 (2009), 5.33-45 4 Gaisbauer, T.: Sommerlicher Wärmeschutz - Untersuchungen mit unterschiedlichen Dämmstoffen, Deutsche BauZeitschrift (DBZ) 59 (2012), Heft 3, Energie Spezial, S. 76-79 5 Hauser ‚G., Hinrichs, J.P, Holm, A.: Mineralwolle oder Holzfaser?; Isoliertechnik 35 (2009), Heft 5, Seite 44-47 6 Spitzner, M. H.: Sommerlicher Wärmeschutz - Kühler Kopf unter heißem Dach; Deutsches Ingenieurblatt (DIB) 14 (2007), Heft 12, Sonderbeilage Special Dämmtechnik 2, Seite 9-12 7 Spitzner, M. H.: Sommerlicher Wärmeschutz - Den sommerlichen Temperaturverlauf realitätsnah bewerten; Energie KOMPAKT 12 (2021), Heft 3,5. 20-23. & DIN 4108-2: Wärmeschutz und Energie- Einsparung in Gebäuden - Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz; Beuth Verlag, Berlin, Februar 2013 BAUFACH 4/2022 27
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