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KULTURELLE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT Die Glocke als Erinnerung an die verstorbene Schwester von EINE ERBSCHAFT FÜR DEN GUTEN ZWECK eltreise mit dem Erbe? Hatte sie erst überlegt. Muss nicht sein, dachte Margarete Geiger dann und gründete mit der Unterstützung der Initiative „Was bleibt“ der badischen Landeskirche aus dem Nachlass ihrer Schwester den „Ilse und Margarete Geiger- Stiftungsfonds Berghausen“. Aufgewachsen in Berghausen bei Karls- ruhe und für immer dort wohnen geblie- ben: Die evangelische Martinskirche war den beiden Schwestern dabei eine Art Heimat. Während des Krieges wurden die alten Kirchenglocken für Waffen einge- schmolzen. Im Jahr 1950 folgte die Weihe neuer Glocken. Obwohl im Glockenstuhl Platz für vier Glocken war, wurden nur drei aufgehängt. Bei ihren regelmäßi- gen Besuchen kam Ilse und Margarete Geiger oft der Gedanke, wie schön es wäre, wenn die Kirche eine vierte Glocke bekäme. Die beiden ehemaligen Büroan- gestellten lebten stets sehr sparsam, weil sie so aufgewachsen sind. So vermachte Ilse Geiger nach ihrem Tod ihrer Schwes- ter das angesparte Geld. Mit dem Erbe ließ Margarete Geiger im Jahr 2018 ihrer beider Herzenswunsch wahr werden: eine vierte Glocke für den Kirchturm! „Gestiftet von Ilse und Margarete Geiger“ steht auf der neuen Glocke. Beim Gießen durfte sie zuschauen. „Die Glocke läutet für die Gemeinde, für ‚unsere‘ Kirche - immer und ewig. Das finde ich schön‘, sagt die 86-Jährige. + arya rk C ei N Auch die Kirchenorgel ließ sie restaurie- ren, die Erneuerung der Fenster ging in Planung und einen weiteren Teil des Geldes spendete sie an eine Hilfsorgani- sation, die Mädchen in Indien unterstützt. Der Stiftungsfonds ist für weitere Projekte zugunsten der Evangelischen Kirchen- gemeinde Berghausen offen. Margarete Geiger hat jetzt auch schon festgelegt, was mit ihrem Erbe passieren soll. Denn darauf kommt es ihr an: dass auch sie mit ihrem Erbe Gutes tut. alverde November 2022 _ DIE STIMME BLEIBT, WENN DER MENSCH GEGANGEN IST enn ein Elternteil schwer erkrankt und verstirbt, bleibt dem Kind oft nur eine schemen- hafte Erinnerung. Für unheilbar erkrankte junge Mütter und Väter mit kleinen Kin- dern gibt es die Möglichkeit, ein „Familien- hörbuch“ aufzunehmen. „Junge Palliativ- patientinnen und -patienten können ihre Lebensgeschichte aufnehmen“, erklärt Judith Grümmer, Gründerin von Familien- hörbuch gGmbH}, ihre Idee. „So hören die Kinder etwas von der Lebensgeschichte und den Erfahrungen ihres Elternteils. Und sie bekommen Antworten darauf, wer Mutter oder Vater war.“ Ein Hördo- kument also, das den Hinterbliebenen hilft beim Gedenken und Erinnern oder sie bei der Trauerarbeit in der ersten Zeit nach dem Verlust unterstützt. Für Familien mit einem schwer erkrankten Elternteil ist das Familienhörbuch, das sich nur über Spenden finanziert, kostenfrei. Weitere Infos: [email protected] oder im Internet unter familienhoerbuch.de. 81
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