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Aktueller Prospekt dm-drogerie markt - Gültig von 01.10 bis 31.10 - Seitenzahl 45

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Prospekt dm-drogerie markt 01.10.2022 - 31.10.2022
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Produkte im Prospekt

WOHER KOMMT UNSER TRINKWASSER? Hierzulande hängt es von der Region und ihren geografischen Gegebenhei- ten ab, wie das Trinkwasser gewonnen wird. In der norddeutschen Tiefebene ist zum Beispiel Grundwasser aus tiefen Bodenschichten verfügbar. In der Eifel hingegen besteht der Untergrund aus Fels. Daher wird das Trinkwasser dort aus Talsperren gewonnen. Zudem gibt es Regionen, die ihr Wasser aus Flüssen holen beziehungsweise aus sogenann- tem Uferfiltrat. Das ist Untergrundwas- ser, das aus oberirdischen Gewässern eingesickert ist, entnommen und auf- bereitet wird. „An der Ruhr werden zum Beispiel vier Millionen Menschen mit uferfiltrier- tem Flusswasser versorgt“, erklärt der Trinkwasserexperte Prof. Martin Exner. Ein Netzwerk von Talsperren stellt sicher, dass die Ruhr „immer eine fließende Welle hat und auch in Dürrezeiten nicht austrocknet, wie etwa der italienische Fluss Po in diesem Sommer“, sagt Prof. Martin Exner. Insofern können wir uns auch in Zeiten zunehmender Trockenheit in puncto Wasserversorgung sicherer fühlen als die Menschen in Italien. Deutschland gilt auch als wasserreich. Doch zunehmende Überschwemmungen können die Wasserversorgung genauso bedrohen. Etwa wenn Kläranlagen nicht mehr funktionieren, Brunnen überflu- tet oder Trink- und Abwasserleitungen zerstört werden WER WACHT ÜBER MÖGLICHE SCHADSTOFFE? Ganz gleich, woher das Wasser bezo- gen wird, das Endprodukt, das bei den Verbrauchern zu Hause aus dem Wasser- hahn kommt, muss alle Grenzwerte einhalten, die die Trinkwasserverordnung vorschreibt, und von gleichbleibender Trinkwasserqualität sein. Dies gewähr- leisten die Wasserversorgungsunterneh- men wie zum Beispiel die Stadtwerke, TRINKWASSER 0... Nitrat pro Liter gelten als Grenzwert für Trinkwasser Quelle: Umweltbundesamt die die Wasserqualität täglich kontrol- lieren. Die Überwachung der Trinkwas- serqualität unterliegt darüber hinaus den Gesundheitsämtern. Maßgeblich für die Güte des Trinkwassers sind auch Vorgaben des Umweltbundesamtes - eine Liste an Schadstoffen und deren maximal erlaubten Konzentrationen im Trinkwasser wird laufend nach neus- ten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt. Die Richtschnur dabei: „Trink- wasser muss auch bei lebenslangem Genuss unbedenklich sein“, wie Prof. Martin Exner erklärt TRINKWASSER: AUCH FÜR BABYS UNPROBLEMATISCH? In landwirtschaftlich geprägten Regio- nen gelangen Mineraldünger und Gülle, und damit Nitrate, in Böden und Gewäs- ser. Ihr Abbauprodukt Nitrit kann für die besonders empfindlichen Säuglinge bis maximal sechs Monate gefährlich werden. Denn es kann die Sauerstoffauf- nahme behindern. Laut dem Umwelt- bundesamt ist der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser, der deutschlandweit eingehalten werden muss, jedoch auch für Babys sicher. Eltern können also mit Leitungswasser auch Fläschchen zubereiten. Durch Mischung des Wassers aus verschiede- nen Quellen wie Grundwasser, Brunnen, Oberflächenwasser oder Uferfiltrat ist gewährleistet, dass Grenzwerte eingehal- ten werden alverde Oktober 2022 IERVIe,, 3 Fragen an Prof. Martin Exner Hygieniker und Trinkwasserexperte* Welche Eigenverantwortung für das Trinkwasser haben wir? Steht die Leitung still, etwa, wenn wir im Urlaub sind, können sich darin Legionellen stark vermehren. Atmet man unter der Dusche Legionellen haltige Tröpfchen ein, kann das die Lunge schädigen. Indem man das Warmwasser in der Dusche eine Minute abfließen lässt und solange draußen wartet, kann man vorbeu- gen. Vermieter in Mehrfamilienhäu- sern müssen sicherstellen, dass pro 100 Milliliter Wasser der technische Maßnahme-Wert von 100 Legionellen eingehalten wird. Mineralwasser und Trinkwasser, worin bestehen die Unterschiede? Mineralwasser wird nicht auf die Viel- zahl an Parametern untersucht wie Trinkwasser. Ich entscheide, welches Mineralwasser ich trinke, beim Trink- wasser kann ich nicht wählen - des- halb die aufwendigen Tests. Mineral- wasser ist mikrobiologisch geprüft. In der geöffneten Flasche können sich jedoch Bakterien vermehren, man bewahrt sie besser gekühlt auf. In vielen Ländern ist das Leitungs- wasser gechlort. Wie ist es bei uns? Wir haben in Deutschland das Glück, mit unserem Wasser ein sehr gutes Lebensmittel zu haben, das in der Regel nicht gechlort wird. Diese Quali- tät muss ständig sichergestellt werden. Dafür können wir dankbar sein. * Prof. emeritus Dr. med. Dr. h.c. Martin Exner war bis 2020 Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklini- kum Bonn und ist Mitglied der Trinkwasserkom- mission beim Bundesgesundheitsministerium 45

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WOHER KOMMT UNSER TRINKWASSER? Hierzulande hängt es von der Region und ihren geografischen Gegebenhei- ten ab, wie das Trinkwasser gewonnen wird. In der norddeutschen Tiefebene ist zum Beispiel Grundwasser aus tiefen Bodenschichten verfügbar. In der Eifel hingegen besteht der Untergrund aus Fels. Daher wird das Trinkwasser dort aus Talsperren gewonnen. Zudem gibt es Regionen, die ihr Wasser aus Flüssen holen beziehungsweise aus sogenann- tem Uferfiltrat. Das ist Untergrundwas- ser, das aus oberirdischen Gewässern eingesickert ist, entnommen und auf- bereitet wird. „An der Ruhr werden zum Beispiel vier Millionen Menschen mit uferfiltrier- tem Flusswasser versorgt“, erklärt der Trinkwasserexperte Prof. Martin Exner. Ein Netzwerk von Talsperren stellt sicher, dass die Ruhr „immer eine fließende Welle hat und auch in Dürrezeiten nicht austrocknet, wie etwa der italienische Fluss Po in diesem Sommer“, sagt Prof. Martin Exner. Insofern können wir uns auch in Zeiten zunehmender Trockenheit in puncto Wasserversorgung sicherer fühlen als die Menschen in Italien. Deutschland gilt auch als wasserreich. Doch zunehmende Überschwemmungen können die Wasserversorgung genauso bedrohen. Etwa wenn Kläranlagen nicht mehr funktionieren, Brunnen überflu- tet oder Trink- und Abwasserleitungen zerstört werden WER WACHT ÜBER MÖGLICHE SCHADSTOFFE? Ganz gleich, woher das Wasser bezo- gen wird, das Endprodukt, das bei den Verbrauchern zu Hause aus dem Wasser- hahn kommt, muss alle Grenzwerte einhalten, die die Trinkwasserverordnung vorschreibt, und von gleichbleibender Trinkwasserqualität sein. Dies gewähr- leisten die Wasserversorgungsunterneh- men wie zum Beispiel die Stadtwerke, TRINKWASSER 0... Nitrat pro Liter gelten als Grenzwert für Trinkwasser Quelle: Umweltbundesamt die die Wasserqualität täglich kontrol- lieren. Die Überwachung der Trinkwas- serqualität unterliegt darüber hinaus den Gesundheitsämtern. Maßgeblich für die Güte des Trinkwassers sind auch Vorgaben des Umweltbundesamtes - eine Liste an Schadstoffen und deren maximal erlaubten Konzentrationen im Trinkwasser wird laufend nach neus- ten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt. Die Richtschnur dabei: „Trink- wasser muss auch bei lebenslangem Genuss unbedenklich sein“, wie Prof. Martin Exner erklärt TRINKWASSER: AUCH FÜR BABYS UNPROBLEMATISCH? In landwirtschaftlich geprägten Regio- nen gelangen Mineraldünger und Gülle, und damit Nitrate, in Böden und Gewäs- ser. Ihr Abbauprodukt Nitrit kann für die besonders empfindlichen Säuglinge bis maximal sechs Monate gefährlich werden. Denn es kann die Sauerstoffauf- nahme behindern. Laut dem Umwelt- bundesamt ist der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser, der deutschlandweit eingehalten werden muss, jedoch auch für Babys sicher. Eltern können also mit Leitungswasser auch Fläschchen zubereiten. Durch Mischung des Wassers aus verschiede- nen Quellen wie Grundwasser, Brunnen, Oberflächenwasser oder Uferfiltrat ist gewährleistet, dass Grenzwerte eingehal- ten werden alverde Oktober 2022 IERVIe,, 3 Fragen an Prof. Martin Exner Hygieniker und Trinkwasserexperte* Welche Eigenverantwortung für das Trinkwasser haben wir? Steht die Leitung still, etwa, wenn wir im Urlaub sind, können sich darin Legionellen stark vermehren. Atmet man unter der Dusche Legionellen haltige Tröpfchen ein, kann das die Lunge schädigen. Indem man das Warmwasser in der Dusche eine Minute abfließen lässt und solange draußen wartet, kann man vorbeu- gen. Vermieter in Mehrfamilienhäu- sern müssen sicherstellen, dass pro 100 Milliliter Wasser der technische Maßnahme-Wert von 100 Legionellen eingehalten wird. Mineralwasser und Trinkwasser, worin bestehen die Unterschiede? Mineralwasser wird nicht auf die Viel- zahl an Parametern untersucht wie Trinkwasser. Ich entscheide, welches Mineralwasser ich trinke, beim Trink- wasser kann ich nicht wählen - des- halb die aufwendigen Tests. Mineral- wasser ist mikrobiologisch geprüft. In der geöffneten Flasche können sich jedoch Bakterien vermehren, man bewahrt sie besser gekühlt auf. In vielen Ländern ist das Leitungs- wasser gechlort. Wie ist es bei uns? Wir haben in Deutschland das Glück, mit unserem Wasser ein sehr gutes Lebensmittel zu haben, das in der Regel nicht gechlort wird. Diese Quali- tät muss ständig sichergestellt werden. Dafür können wir dankbar sein. * Prof. emeritus Dr. med. Dr. h.c. Martin Exner war bis 2020 Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklini- kum Bonn und ist Mitglied der Trinkwasserkom- mission beim Bundesgesundheitsministerium 45
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