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Aktueller Prospekt Bauhaus - Gültig von 09.09 bis 30.11 - Seitenzahl 27

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Prospekt Bauhaus 09.09.2022 - 30.11.2022
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Produkte im Prospekt

Riechen, betrachten, schmecken: nach Kamille duftende Schafgarbe (rechts), das gepunktete - Blatt eines Johanniskrauts [2 (ganz rechts), Picknick mit Kräuterbutter (unten) Einen langen Weg haben wir heute nicht mehr vor uns, das nächste Kraut von Interesse wächst nurwenige Meter weiter. Echtes Seifenkraut, das dank seiner Saponine frü- her zum Wäschewaschen genutzt wurde. „Es ist so mild, dass es auch heute noch zum Säubern von Museums- exponaten verwendet wird", sagt Manuel und setzt dann an, um etwas zu den Standorten der Wildkräuter zu sa- ‚gen. Die unmittelbare Nähe zu einer Hauptverkehrsstra- Be sei ein Ausschlusskriterium für das Sammeln. Dort seien die Pflanzen durch Reifenabrieb und Schwerme- talle zu sehr belastet. „Das lagert sich in den Pflanzen ab und lässt sich nicht einfach so abwaschen.“ Auch von 'hemaligen Industri dı ‚oder Bahngeländen rät er ab, ‚und Naturschutzgebiete sind selbstverständlich tabu”. Aber in kleineren Seitenstraßen oder mit einem Mindestabstand von zehn Metern zur nächsten großen Straße sei das Pflücken gut vertretbar. KEINE ANGST VORM BERÜCHTIGTEN WURM Und der Fuchsbandwurm? Klar, nach dem werde er im- mer und immer wieder gefragt. Aber der sei keine Ge- fahr für Wildkräutersammler, sondern eher ein hartnä- ckiger Mythos. Die Krankheit sei zwar durchaus ernst zu nehmen, werde aber laut gängiger Meinung vieler Ärzte über die Atemwege übertragen. „Etwa wenn der Bauer mit dem Traktor über den Acker fährt und kon- taminierter Kot aufgewirbelt und eingeatmet wird oder wenn der Jäger das Fell vom Fuchs abzieht und danoch Kot dranhängt“, so der Experte. Unter den etwa 20 Fäl- len pro Jahr, die fast alle in Bayern und Baden-Würt- temberg gezählt wurden, gebe es keinen einzigen nach- www.bauhaus.info gewiesenen Fall einer Übertragung durch Wildkräuter, Pilze oder Beeren. Gut für uns - und neben der Nachricht, dass auch der Urin von Hunden keine ernsten Krankheiten verur- sache, Grund genug, gleich noch was für unser Picknick zu suchen. Das Brot dafür haben wir mitgebracht. Eine mit Wildkräutern verfeinerte Butter soll an Ort und Stelle zubereitet werden (siehe nächste Seite). Manuel stellt eine bunte Mischung zusammen. Und überrascht uns erneut: mit echter Rucola, die niemand hier vermu- tet hätte. Wilde Rauke oder „Stinkrauke‘, wie ersie auch nennt, wachse überall in Berlin. Geschmacklich etwas als die aus dem Supermarkt macht sie sich nicht nur im Salat gut, auch in unserer Kräuterbutter sorgt sie für die nötige Schärfe. ‚Als Nächstes zupft Manuel etwas Graukresse, ihre Schoten und Blüten schmecken senfartig. „In unseren Kochkursen panieren wir damit Schafskäse‘, kommen- tiert er die Pflanzen mit den winzigen weißen Blüten, während er Ausschau nach der nächsten Zutat hält: ein paar Blätter von der Form einer Lanzenspitze - Sauer- ampfer. Er wird der Butter einen Hauch von Säure ver- leihen. „Eignet sich auch hervorragend für Desserts“, sagt Manuel, der zu guter Letzt, als optisches Highlight, eine Flockenblume mit lilafarbener Blüte pflückt. Als die gehackten Kräuter, vermengt mit der Butter, auf un- seren Broten landen, verstummt die Gruppe andächtig. Es schmeckt würziger und so ganz anders als die Kräu- terbutter aus dem Supermarkt. Der frischen Ernte aus dem Großstadtdschungel sei Dank. = waldsamkeit.de Kräuter- kunde Pflücken, pflanzen, essen: Weitere Tipps finden Sie unter richtiggut.de/ wildkraeuter

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Riechen, betrachten, schmecken: nach Kamille duftende Schafgarbe (rechts), das gepunktete - Blatt eines Johanniskrauts [2 (ganz rechts), Picknick mit Kräuterbutter (unten) Einen langen Weg haben wir heute nicht mehr vor uns, das nächste Kraut von Interesse wächst nurwenige Meter weiter. Echtes Seifenkraut, das dank seiner Saponine frü- her zum Wäschewaschen genutzt wurde. „Es ist so mild, dass es auch heute noch zum Säubern von Museums- exponaten verwendet wird", sagt Manuel und setzt dann an, um etwas zu den Standorten der Wildkräuter zu sa- ‚gen. Die unmittelbare Nähe zu einer Hauptverkehrsstra- Be sei ein Ausschlusskriterium für das Sammeln. Dort seien die Pflanzen durch Reifenabrieb und Schwerme- talle zu sehr belastet. „Das lagert sich in den Pflanzen ab und lässt sich nicht einfach so abwaschen.“ Auch von 'hemaligen Industri dı ‚oder Bahngeländen rät er ab, ‚und Naturschutzgebiete sind selbstverständlich tabu”. Aber in kleineren Seitenstraßen oder mit einem Mindestabstand von zehn Metern zur nächsten großen Straße sei das Pflücken gut vertretbar. KEINE ANGST VORM BERÜCHTIGTEN WURM Und der Fuchsbandwurm? Klar, nach dem werde er im- mer und immer wieder gefragt. Aber der sei keine Ge- fahr für Wildkräutersammler, sondern eher ein hartnä- ckiger Mythos. Die Krankheit sei zwar durchaus ernst zu nehmen, werde aber laut gängiger Meinung vieler Ärzte über die Atemwege übertragen. „Etwa wenn der Bauer mit dem Traktor über den Acker fährt und kon- taminierter Kot aufgewirbelt und eingeatmet wird oder wenn der Jäger das Fell vom Fuchs abzieht und danoch Kot dranhängt“, so der Experte. Unter den etwa 20 Fäl- len pro Jahr, die fast alle in Bayern und Baden-Würt- temberg gezählt wurden, gebe es keinen einzigen nach- www.bauhaus.info gewiesenen Fall einer Übertragung durch Wildkräuter, Pilze oder Beeren. Gut für uns - und neben der Nachricht, dass auch der Urin von Hunden keine ernsten Krankheiten verur- sache, Grund genug, gleich noch was für unser Picknick zu suchen. Das Brot dafür haben wir mitgebracht. Eine mit Wildkräutern verfeinerte Butter soll an Ort und Stelle zubereitet werden (siehe nächste Seite). Manuel stellt eine bunte Mischung zusammen. Und überrascht uns erneut: mit echter Rucola, die niemand hier vermu- tet hätte. Wilde Rauke oder „Stinkrauke‘, wie ersie auch nennt, wachse überall in Berlin. Geschmacklich etwas als die aus dem Supermarkt macht sie sich nicht nur im Salat gut, auch in unserer Kräuterbutter sorgt sie für die nötige Schärfe. ‚Als Nächstes zupft Manuel etwas Graukresse, ihre Schoten und Blüten schmecken senfartig. „In unseren Kochkursen panieren wir damit Schafskäse‘, kommen- tiert er die Pflanzen mit den winzigen weißen Blüten, während er Ausschau nach der nächsten Zutat hält: ein paar Blätter von der Form einer Lanzenspitze - Sauer- ampfer. Er wird der Butter einen Hauch von Säure ver- leihen. „Eignet sich auch hervorragend für Desserts“, sagt Manuel, der zu guter Letzt, als optisches Highlight, eine Flockenblume mit lilafarbener Blüte pflückt. Als die gehackten Kräuter, vermengt mit der Butter, auf un- seren Broten landen, verstummt die Gruppe andächtig. Es schmeckt würziger und so ganz anders als die Kräu- terbutter aus dem Supermarkt. Der frischen Ernte aus dem Großstadtdschungel sei Dank. = waldsamkeit.de Kräuter- kunde Pflücken, pflanzen, essen: Weitere Tipps finden Sie unter richtiggut.de/ wildkraeuter
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