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Aktueller Prospekt dm-drogerie markt - Gültig von 01.11 bis 30.11 - Seitenzahl 77

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Prospekt dm-drogerie markt 01.11.2022 - 30.11.2022
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Produkte im Prospekt

SOZIALE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT : si Millionen Menschen bekommen in Deutschland jährlich die Diagnose „chronische Herzinsuffizienz“, 30 Mil- lionen weltweit. Betroffene müssen auf ein Spenderherz hoffen, doch die sind rar. „Kein Mensch sollte auf den Tod eines anderen warten müssen, damit er weiterleben kann“, sagt Dr. Dilek Gürsoy. Die Herzchirurgin forscht deshalb seit vielen Jahren zu Kunstherzen und wird international für Kunstherz-OPs gebucht. Alternativen zur Herztransplantation sind allerdings schnell aufgezählt: Es gibt nur ein einziges Unterstützungssystem, das als Dauer- lösung ins Herz eingesetzt wird, wenn eine Herzkammer ausgefallen ist. Zudem stehen gerade mal zwei verschiedene Kunstherzen zur Verfügung, die jeweils das kranke Herz bis zu einer Herztransplantation ersetzen können. Das eine noch ein Modell aus den 60er-Jah- ren. „Es ist dramatisch, dass wir auf so wenige Systeme weltweit angewiesen sind“, findet Dr. Dilek Gürsoy. Die Ärztin wird nicht müde, ihre Popularität dafür zu nutzen, um für die Herzforschung und dafür benötigte Gelder zu werben. 2017 durfte sie der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel den Stand darlegen. Dr. Dilek Gürsoy fühlte sich geehrt, getan habe sich aber nichts. Vorreiterin für andere Frauen Als „Medizinerin des Jahres 2019“ mit ent- sprechender medialer Aufmerksamkeit erlebte die Herzspezialistin auch die Schattenseiten der Popularität: Neid, Kritik, Mobbing in der bisweilen „toxischen“ Männerwelt der Herzchi- rurgie. Die Frau, die sich nicht „unterbuttern“ lässt und ihr Herz auf der Zunge trägt, kehrte dem öffentlichen Klinikbetrieb, wo sie zuletzt Oberärztin war, den Rücken. Sie will als Frau eigene Wege gehen. Kein Wunder: „Die Herz- chirurgie steckt in patriarchalen Strukturen von vorgestern fest. Wir haben keine einzige Chefin“, beklagt sie. Die 46-Jährige führt heute eine Praxis für Herzchirurgie und ist Chefärztin in einer Düs- seldorfer Privatklinik. „Ich möchte bald in meiner eigenen Klinik mit flachen Hierarchien, mit Disziplin und Wertschätzung arbeiten und auch anderen Frauen zeigen: Teilzeit geht und der Beruf lässt sich mit Kinderwunsch und Familie verbinden“ - wie bei ihr. alverde November 2022 Die Tochter türkischer Gastarbeiter wollte schon als Kind Ärztin werden. Sie erinnert sich, wie die Mutter häufig in der Klinik lag und sie als Mädchen die Atmosphäre dort beeindruckte. Die Eltern vermittelten ihr: „Du musst deine Chancen nutzen und einmal etwas Besseres werden als wir.“ Als Medizinstudentin war sie von der Ästhetik einer Herz-OP, bei der sie zuschaute, so angetan, dass ihre Fachrichtung fortan klar war. Hinzu kam die Faszination, ein Herz durch ein künstliches ersetzen zu können. Ursprünglich sind Kunstherzen von Män- nern für Männer gemacht. „Denn in den 60er-Jahren gab es vornehmlich Männer in der Herzforschung. Sie gingen davon aus, dass vor allem Geschlechtsgenossen von Herzinsuffizienz betroffen wären“, sagt Dr. Dilek Gürsoy. Auch wenn längst klar ist, dass die Herzerkrankungsrate bei Män- nern und Frauen gleich groß ist: Kunsther- zen sind wegen ihrer Größe bis heute nicht für alle gleichermaßen geeignet. „Je mehr Frauen in der Kunstherzforschung sind, umso mehr werden auch Frauen berück sichtigt“, glaubt Dr. Dilek Gürsoy. Als Men- torin bestärkt sie Kolleginnen darin, unter- einander zu netzwerken und selbstbewusst Führungspositionen anzustreben. „Ein negatives Umfeld sollte man vermeiden. Das ist besser fürs Herz.“ er T = BUCH-TIPP Dr. Dilek Gürsoy mit Doreen Brumme: Ich stehe hier, weil ich gut bin. Allein unter Männern: Eine Herzchirurgin kämpft sich durch. Eden Books, 240 Seiten, 16,95 Euro. Auch auf Türkisch 77

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SOZIALE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT : si Millionen Menschen bekommen in Deutschland jährlich die Diagnose „chronische Herzinsuffizienz“, 30 Mil- lionen weltweit. Betroffene müssen auf ein Spenderherz hoffen, doch die sind rar. „Kein Mensch sollte auf den Tod eines anderen warten müssen, damit er weiterleben kann“, sagt Dr. Dilek Gürsoy. Die Herzchirurgin forscht deshalb seit vielen Jahren zu Kunstherzen und wird international für Kunstherz-OPs gebucht. Alternativen zur Herztransplantation sind allerdings schnell aufgezählt: Es gibt nur ein einziges Unterstützungssystem, das als Dauer- lösung ins Herz eingesetzt wird, wenn eine Herzkammer ausgefallen ist. Zudem stehen gerade mal zwei verschiedene Kunstherzen zur Verfügung, die jeweils das kranke Herz bis zu einer Herztransplantation ersetzen können. Das eine noch ein Modell aus den 60er-Jah- ren. „Es ist dramatisch, dass wir auf so wenige Systeme weltweit angewiesen sind“, findet Dr. Dilek Gürsoy. Die Ärztin wird nicht müde, ihre Popularität dafür zu nutzen, um für die Herzforschung und dafür benötigte Gelder zu werben. 2017 durfte sie der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel den Stand darlegen. Dr. Dilek Gürsoy fühlte sich geehrt, getan habe sich aber nichts. Vorreiterin für andere Frauen Als „Medizinerin des Jahres 2019“ mit ent- sprechender medialer Aufmerksamkeit erlebte die Herzspezialistin auch die Schattenseiten der Popularität: Neid, Kritik, Mobbing in der bisweilen „toxischen“ Männerwelt der Herzchi- rurgie. Die Frau, die sich nicht „unterbuttern“ lässt und ihr Herz auf der Zunge trägt, kehrte dem öffentlichen Klinikbetrieb, wo sie zuletzt Oberärztin war, den Rücken. Sie will als Frau eigene Wege gehen. Kein Wunder: „Die Herz- chirurgie steckt in patriarchalen Strukturen von vorgestern fest. Wir haben keine einzige Chefin“, beklagt sie. Die 46-Jährige führt heute eine Praxis für Herzchirurgie und ist Chefärztin in einer Düs- seldorfer Privatklinik. „Ich möchte bald in meiner eigenen Klinik mit flachen Hierarchien, mit Disziplin und Wertschätzung arbeiten und auch anderen Frauen zeigen: Teilzeit geht und der Beruf lässt sich mit Kinderwunsch und Familie verbinden“ - wie bei ihr. alverde November 2022 Die Tochter türkischer Gastarbeiter wollte schon als Kind Ärztin werden. Sie erinnert sich, wie die Mutter häufig in der Klinik lag und sie als Mädchen die Atmosphäre dort beeindruckte. Die Eltern vermittelten ihr: „Du musst deine Chancen nutzen und einmal etwas Besseres werden als wir.“ Als Medizinstudentin war sie von der Ästhetik einer Herz-OP, bei der sie zuschaute, so angetan, dass ihre Fachrichtung fortan klar war. Hinzu kam die Faszination, ein Herz durch ein künstliches ersetzen zu können. Ursprünglich sind Kunstherzen von Män- nern für Männer gemacht. „Denn in den 60er-Jahren gab es vornehmlich Männer in der Herzforschung. Sie gingen davon aus, dass vor allem Geschlechtsgenossen von Herzinsuffizienz betroffen wären“, sagt Dr. Dilek Gürsoy. Auch wenn längst klar ist, dass die Herzerkrankungsrate bei Män- nern und Frauen gleich groß ist: Kunsther- zen sind wegen ihrer Größe bis heute nicht für alle gleichermaßen geeignet. „Je mehr Frauen in der Kunstherzforschung sind, umso mehr werden auch Frauen berück sichtigt“, glaubt Dr. Dilek Gürsoy. Als Men- torin bestärkt sie Kolleginnen darin, unter- einander zu netzwerken und selbstbewusst Führungspositionen anzustreben. „Ein negatives Umfeld sollte man vermeiden. Das ist besser fürs Herz.“ er T = BUCH-TIPP Dr. Dilek Gürsoy mit Doreen Brumme: Ich stehe hier, weil ich gut bin. Allein unter Männern: Eine Herzchirurgin kämpft sich durch. Eden Books, 240 Seiten, 16,95 Euro. Auch auf Türkisch 77
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