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re 2,e- aufnimmt, visuell verarbeiten. Oder wie C. G. Jung, der Begründer der analytischen Psychologie, es formulierte: Farben sind die Muttersprache des Unbewussten. Karsten Homann, Autor des Buchs „Wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, streich sie einfach himmelblau!“ und Experte für Motivation mit Licht und Farbe, behauptet sogar, weiße Räume seien Körperverletzung. Warum? „Weil unser Gehirn weiße Wände nicht von Nebel unterscheiden kann.“ Und im Nebel, das hätten wir im Laufe der Evolution gelernt, lauere Gefahr. Als Folge entstünden im Stammhirn, dem ältesten Teil unseres Gehirns, Angstgefühle. Strate- gisches und konzentriertes Arbeiten? „Schwierig“, sagt ai Homann. „Selbst wenn unser Bewusstsein - also die zwei 4 Prozent bewusstes Denken, die wir in uns tragen - entschie- den hat, das alles gut ist, powert das Unterbewusstsein mit 98 Prozent dagegen und schreit: Achtung, Nebel, Säbelzahntiger!“ Wahrnehmungspsychologe Axel Buether bezeichnet Farben als atmosphärischen Umweltfaktor: „Sie können uns J@ bunter, desto besser: Kindef haben noch einen intuitiven Zugang zu Farben - frei von Trends und dem, was & Erwachsene’für geschmackvoll halten > 12 MARKTPÜNTZ 2 = müde, lustlos und krank machen, aber auch wach, aktivuund gesund.“ 2017 führte er eine Studie am Helios-Universitäts- klinikum in Wuppertal durch, in der die Räume der Inten- sivstation in hellen Pastell- sowie erdigen Tönen gestrichen wurden. Behandlungszimmer und Pausenräume sehen nun R 4 ganz unterschiedlich aus, was das Pflegepersonal als sehr - positiv wahrnimmt, da es jetzt während der Pause zumindest T - farblich nicht mehr an die Eingriffe erinnert wird, die es y wenige Minuten vorher durchgeführt hat. Tatsächlich gab “ # es nach der Renovierung 27 Prozent weniger Krankheitstage beim Personal. Aber auch Patientinnen und Patienten brauchten weniger Medikamente - insbesondere der Verbrauch von Neuroleptika sank um ganze 30 Prozent. Generell gilt: Je bunter unsere Umgebung, desto fröhlicher stimmt sie uns. Und auch der Umkehrschluss scheint zu stimmen: Je depressiver ein Mensch, desto mehr nimmt seine Farbwahrnehmung ab. So wie die Sonne die Farben mitnimmt, wenn sie untergeht. Aber zum Glück bringt sie sie am nächsten Tag wieder zurück. ®
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