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anderen Schülerinnen aus Portugal, Italien, Spanien, Deutschland und den USA. Die Runde unterhält sich auf Deutsch und Englisch über dies und das manchmal auch über die Liebe. Sind Liebesbeziehungen unter den Jugend- lichen denn erlaubt? „Ja, natürlich. Es gibt einige Pärchen“, sagt ein Mädchen am Tisch. „Und es wird gerne darüber gesprochen“, ergänzt sie augenzwin- kernd. Auch ein eigener Club zum Feiern gehört zum Campus - alkoholfrei, ver- steht sich. Weram Wochenende Ausgang haben möchte, muss sich schriftlich abmelden. Nachdem zwei aus jeder Runde die Tische wieder abgeräumt haben, zeigt Madita, was sie nachmittags macht. Das Areal mit Schlosspark, Hallen bad, Sportanlagen, Kunstzentrum, Bibliothek, Krankenquartier, eigenem Postamt und vielem mehr gleicht einer eigenen Welt mit vielen Möglichkeiten. Maditas Leidenschaften sind Hockey, Golf und Tennis, ihr Instrument ist die Querflöte. Das Angebot reicht von Fechten über Ballsportarten bis Yoga, von Malen bis Kreatives Schreiben. Wel- ches Musikinstrument erlernt werden möchte, darf frei gewählt werden. Pas- sende Lehrkräfte engagiert das Internat. SPECIAL „Hier zu sein ist schon ein Privileg“, sagt Madita, während sie durch den histori schen Kreuzgang des Schlos: schreitet. Salem zieht gut situierte Jugendliche aus aller Welt an, vergibt aber auch Stipendien. Madita ist vor zwei Jahren ins Salemer Internat gezogen. Ihre früheren Mit schüler habe sie über Jahre nicht so intensiv kennengelernt wie die Leute im Internat in kurzer Zeit, sagt sie. Nachdem ihr älterer Bruder ein Inter: nat besuchte, liebäugelte sie mit der Idee, ebenfalls in eines zu wechseln. Sie schaute sich verschiedene Häuseran und entschied sich für Salem. „Die Gemein schaft ist toll. Mir gefallen die Aktiv: ten, und ich mag, das: hier so inter- national zugeht.“ Vor allem lerne sie, mit anderen umzugehen. „Wir versuchen, u ä- als Gemeinschaft an einem Strang zu ziehen, und wollen uns aufeinander ver lassen können - selbst dann, wenn wir nicht die besten Freunde sind.“ Das Üben von Sozialkompetenz gehört zu den Pflichten der Jugendlichen. Alle müssen mindestens einen Dienstan der Gemeinschaft übernehmen. Das kann ein Einsatzdienst bei der Feuerwehr sein, ein sozialer Dienst wie Alten- betreuung oder ein politischer Dienst. Madita hilft nachmittags Grundschul- kindern der örtlichen Förderschule bei den Hausaufgaben und engagiert sich im Akademischen Rat, der Probleme der Schule bespricht und der Schulleitung Vorschläge macht. Genug zu tun hat sie also auch jenseits des Unterrichts, derin Salem auch samstags stattfindet. Es finden sich viele prominente Per- sönlichkeiten auf der Namensliste der Alumni, doch welche Kinder bekannter Menschen momentan in Salem wohnen, hüllt Madita in vornehmes Schweigen. Sind dort nur Reiche? „Nein. Manche haben ein Stipendium. Daher ist es gemischt“, sagt Madita. Es gibt verschie- dene Stipendien und auch Madita hat eins. Mit ihrem Leistungsstipendium bekommt sie monatlich 500 Euro, die u am. nn ER RERIN N Madita beim Querflöte-Üben, am Computer in der Study Hall und an ihrem Kleiderschrank, in dem die Schulgarderobe den meisten Platz einnimmt. alverde November 2022
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