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‚2021 ?Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Verkehr in Zahlen 2021/2022" "Allianz: „Zweiradsicherheit im Überbli ÖKOLOGISCHE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT Fahrradfahren tut Umwelt und Körper gut. Was kann es Besseres geben, als sich aus eigener Kraft klimaschonend fortzubewegen? Liebe alverde-Lesende, warum reden bei der Mobilitätswende eigentlich alle immer nur von E-Autos statt von der für mich viel wesentlicheren Revolution in der Fortbewegung: dem E-Bike? Lange habe ich einen Elektromotor am Rad belächelt und für mich nicht vor dem 80. Lebensjahr in Betracht gezogen. Bis wir uns ein Lastenrad zulegten - mit einem dezenten, aber gerade beim Anfahren am Berg doch sehr willkommenen E-Antrieb. Fahr ten, von denen ich immer glaubte, dass man unbedingt ein Auto dazu braucht, mache ich inz, “hen mit dem Rad. Und zu der Wahlzwischen Gepäckträger oder Kofferraum kam eine Option dazu: eine große Kiste mit Rad vor dem Lenker. Zuge- geben, an den Wendekreis musste ich mich erst gewöhnen, aber inzwischen habe ich nicht nur die Fahrtechnik, sondern auch die Stapelung von Getränkekisten optimiert. ‚Wenn man sich gerade im Herbst klar macht, wie viele schöne Tage zum Radfahren einem vor den vielleicht matschigen und dunklen Wintermonaten noch offenstehen, frage ich mich, was Menschen abhält, wieder von den vier auf zwei Räder umzusteigen. Ein relevanter Punkt für viele ist die Sicherheit. Noch immer gibt es Tote unter den Radfahrenden. Die Zahl der Unfälle zwischen Pkw und Rad in Deutschland ist zwischen 2010 und 2020 um 17 Prozent gestiegen.' Jedes Jahr kommen noch über 400 Rad- fahrende ums Leben.? Und knapp jeder vierte Schwerverletzte bei Verkehrs unfällen war mit dem Rad unterwegs.' Woran liegt es? Natürlich - es gibt mehr Es wäre ein Gewinn, wenn wir mehr Rad statt Auto fahren würden. Die Helmpflicht wurde in mehreren Regionen eingeführt und nach einer kleinen Gewöhnungsphase, in der die Zahl der Radler kurz sank, gibt es heute mehr als zuvor. Das Risiko für Kopfverletzungen ist mit Helm nur noch etwa halb so groß wie ohne. Aber - ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht - ich benutze manchmal auch andere Körperteile als den Kopf, auch der Verlust anderer Gliedmaßen würde mich schmerzen und bei diesen Überlegungen geht mir langsam durch den behelmten Kopf: Warum eigentlich müssen Fahrradfahrer immer weiter aufrüsten? Alle haben etwas davon, wenn weniger Autos und mehr Fahrräder auf der Straße sind - sollte man da nicht mehr für die Sicherheit der Radfahrer tun? Experimente in Helsinki beispielsweise zeigten, dass bei Tempo 30 die Zahl der Unfälle deutlich sank - was auch Fahrradfahrer schützen könnte. Wir werden schließlich immer mehr - mehr Radfahrer, mehr E-Bikes und ja, auch immer noch mehr Autos. Städte müssen mehr Platz für Radfahrer planen, wenn sie weniger Autos möchten und weniger Fahrradtote. Das können Fahr- radstraßen unter Hochbahnen sein oder grüne Gürtel mit Fahrradwegen, Fahrradschnellstraßen, die in Ballungsräu men Städte verbinden. Bis diese Utopie wahr wird, mü wir besser aufeinander aufpassen. Ein wichtiger Tipp dazu kommt aus Hol- land: der holländische Griff! Kennen Sie den? Sie haben ein Auto am Straßenrand geparkt, öffnen die Tür und gefährden jemanden auf dem Radweg. Der Trick, Menschen, die das Rad nutzen. Es gibt Aber wir brauchen mehr um solche schweren „Dooring“-Unfälle mehr große und überschwere Autos, die Sicherheit für Radfahrer vermeiden, ist so einfach wie effektiv: nachweislich zu schwereren Unfällen Sie nehmen immer die rechte Hand, um beitragen. Und so mancher E-Bike-Fahrer auf den Straßen. die Fahrertür zu öffnen. Dabei drehen Sie überschätzt seine Reaktionsfähigkeit und unterschätzt die Geschwindigkeiten, die möglich sind, wenn sie nicht nur aus der eigenen Muskelkraft kommen. „Helmpflicht!“, lautet eine Antwort. Es gibt kaum Gründe GEGEN einen Fahrradhelm, außer dass mancher ihn lästig findet und dann lieber auf das Fahrradfahren verzichtet. Das aber wäre schade, denn die gesundheitlichen Vorteile des Fahrradfahrens sind enorm und liegen auf der Hand. Auch für die Luft ist jeder Mensch, der das Fahrrad nutzt, ein Gewinn. Salopp gesagt, atme ich lieber die Abgase von zehn Radfahren- den ein als von einem Diesel-SUV. Australien hat sich getraut: sich nämlich automatisch ein bisschen ein, sodass Sie ein Fahrrad rechtzeitig sehen würden. Gut, oder? Und so können Sie sogar als Autofahrer etwas zum siche ren Radfahren beitragen. Und noch mehr, wenn Sie umsteigen. Viel Freude! Ihr Eckart u. Hirschhausen Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde - Gesunde Menschen“ alverde Oktober 2022 69
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