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Schmetterlinge: Im Moor gibt es circa 260 Arten, ein Drittel davon ist bedroht. ZUKUNFTSFÄHIGKEIT 2 ie ÖKOLOGISCHE y # Wasserbüffel sind eine Möglichkeit, ein nasses Moor landwirtschaftlich zu nutzen. Die Tiere haben breitere Hufe als Hausrinder, können auf dem sumpfigen Boden gut laufen. Die Vielfresser mögen auch Pflanzen (zum Beispiel Schilf und Binsen), die Rinder nicht fressen, und verhindern der Moorregeneration zu beschleunigen, können auf diesen Flächen Torfmoose ausgebracht werden“, so Felix Grützmacher. Die werden extra auf Torfvermeh- rungsflächen herangezogen. „Die Fläche kann dann in der Regel sich selbst überlassen werden. Wenn wir Glück haben, bildet sich in ein paar Jahren wieder ein naturnahes Moor.“ So wie im Naturschutzgebiet Hangquellmoor Binsenberg in Siedenbollentin (Meck- lenburg-Vorpommern), das die Michael Succow Stif- tung revitalisiert hat: 1996 wurden Teile der 36 Hektar großen Fläche wiedervernässt, bis 2020 alle 20 Entwäs- serungsanlagen und -gräben von über vier Kilometern Länge verschlossen. Der Wasserstand stieg, das Moor wächst und bindet wieder Nährstoffe und Kohlenstoff. Trockene Moorböden können wieder vernässt werden und Landwirte nutzen sie dann als eine Nasswiese. Rohrkolben und Wasserbüffel Das aktuelle EU-Klimagesetz gibt vor, dass die EU 2050 klimaneutral sein soll. Hier istauch die Landwirtschaft gefordert, die Bewirtschaftung von Moorböden so kli- maschonend wie möglich zu gestalten. „Es fehlen aber klare ordnungsrechtliche Vorgaben und seitens der Politik der Plan, wie die ambitionierten Ziele erreicht werden können“, sagt Felix Grützmacher. „Vorgesprä- somit, dass das Moor zuwächst. che, Genehmigungen, Gutachten ziehen sich mitunter über Jahre, es bräuchte Prämien für eine klimafreund- lichere Landwirtschaft auf Mooren.* Zum Beispiel, dass auftrockengelegten Moorflächen - viele gehören Land- wirten - wasserliebende Pflanzen angebaut werden: Schilf, Rohrkolben und Seggenarten, die als Dimm- stoff, Torfersatz, für Möbel, Futter oder zum Heizen genutzt werden können. Oder Torfmoose, sie könnten als nachhaltiges Pflanzsubstrat im Gartenbau dienen. Dass die Bewirtschaftung von (nassen) Mooren funktionieren kann, zeigen die Landwirte Juliane und Sebastian Petri vom Moorhof Kremmen, nordwestlich von Berlin: Seit ein paar Jahren bewirtschaften sie 200 Hektar ihrer Moorflächen moorschonend, produ- zieren Heu für Pferde, halten aufden sumpfigen Flächen Wasserbüffel. Sie mussten sich spezielle Maschinen mit breiten Reifen und Pistenraupen anschaffen, die die Grasnarben nicht verletzen. Für sein Engagement hat Sebastian Petri als „Moor-Klimawirt“ den Deutschen Landschaftspflegepreis 2020 bekommen. Noch muss er sich Nischen suchen, um Geld zu verdienen, sucht Betriebe, die aus Moor-Biomasse neue Produkte wie Papier, Verpackung oder Baustoffe herstellen wollen. „Ich möchte später meinem Sohn a nicht sagen müssen, ich hätte damals nichts EL für den Klimaschutz getan“, ist (auch) seine z Motivation. Quellen: 'nabu.de ?Studie „Klimaneutrales Deutschland 2045“, bearbeitet von Prognos AG, Berlin, Öko-Institut e.V., Berlin, und Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, Wuppertal alverde Oktober 2022 73
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